Was ist Design Thinking? Wir beleuchten eine der beliebtesten Kreativitätstechniken: Definition, Methodik, Prozess sowie Vor- und Nachteile.
Definition Design Thinking
Design Thinking ist eine der bekanntesten Kreativitätstechniken. Diese Methode wird in der Innovationsberatung häufig genutzt und dient der Ideen- und Innovationsfindung.
Es handelt sich um eine systematische Herangehensweise, die in erster Linie dazu dient, komplexe Probleme praxisnah zu lösen. Diese können aus allen Lebensbereichen stammen. Insbesondere fokussiert sich diese Technik auf die Bedürfnisse der Nutzer_innen.
Wofür ist Design Thinking gut?
In den vergangenen Jahren ist Design Thinking bekannt und beliebt geworden. Allerdings sind die Vorstellungen von dieser Methode doch häufig recht vage. Wichtig ist insbesondere, dass dieser Kreativansatz seinen Fokus auf die Wünsche und Bedürfnisse der Nutzenden bzw. Kunden legt.
Im Gegensatz zu anderen Methoden wie Brainstorming generiert Design Thinking zwar weniger Ideen, allerdings werden Ideen sofort hinsichtlich ihrer Praxistauglichkeit bewertet.
Bei diesem Ansatz kommt ein interdisziplinäres Team zusammen und entwickelt zunächst eine Fragestellung bzw. Problemstellung aus Nutzersicht. Dann durchläuft das Team verschiedene Stufen im Prozess:
- Das Problem verstehen
- Nutzerbeobachtung
- Ideenfindung –> Lösungsansätze definieren (mittels Prototyping)
- Testen –> Dann beginnt die nächste Iterationsstufe.
Design Thinking strebt dabei vornehmlich praxisnahe Lösungen an. Daher wird im Prozess der Ideenfindung auf die Erstellung von Protoypen gesetzt. Möglicherweise kennen Sie das Klischee von Bastelarbeiten mit Lego im Rahmen des Design Thinking.
Tatsächlich kann dies manchmal hilfreich sein. Doch auch Skizzen, schnell zusammengeklebte Modelle, Klickdummies, Mockups etc. sind „Prototypen“ im Sinne des Design Thinking. Wichtig ist, diese Prototypen von Anwender_innen testen zu lassen.
Welche Methoden nutzt Design Thinking?
Zwei methodische Ansätze sind elementar im Design Thinking:
- die Nutzerzentrierung/Kundenorientierung und
- das Prototyping.
Problemstellungen werden immer aus Sicht der Nutzenden/Kunden formuliert und definiert. Da jeder Lösungsansatz als Prototyp visualisiert wird, werden Ideen im frühen Stadium auf ihre praktische Anwendbarkeit hin überprüft. So kann die Komplexität deutlich reduziert werden. Anhand der Prototypen ist es dann möglich, direkt wieder in die Benutzerbeobachtung einzusteigen.
Wie gestaltet sich der Design Thinking Prozess?
Der Design-Thinking-Prozess umfasst je nach Quelle vier bis fünf Stufen. Er ist iterativ, d. h. man durchläuft den Prozess nicht nur einmalig, sondern immer wieder. So nähert man sich der Lösung der Problemstellung immer mehr an und verfeinert sie.
1. Das Problem verstehen:
Ein interdisziplinäres Team formuliert gemeinsam eine Problemstellung aus Sicht der Nutzenden.
2. Nutzerbeobachtung:
Die Nutzenden werden bei der betreffenden Tätigkeit/Anwendung (z. B. Klickverhalten einer Webseite, Öffnen einer Verpackung) beobachtet und die Ergebnisse aufgezeichnet. So identifiziert das Team Problemstellen und Bedürfnisse. Auch weitere Quellen, z. B. Befragungen zur Nutzergruppe, sind von Interesse.
3. Ideenfindung:
In dieser Phase sammelt das Team Ideen aller Art und es können und dürfen alle möglichen Kreativitätstechniken eingebunden werden. Anschließend wählt das Team Ideen aus, die es im nächsten Schritt weiterverfolgt.
4. Prototyping:
Um den praxisnahen Lösungsansätzen im Design Thinking gerecht zu werden, setzt das Team die ausgewählten Vorschläge als Prototypen um. Dies kann eine Skizze, eine Bastelei, ein Mockup oder Dummy etc. sein. In diesem Zusammenhang spricht man auch von analogen, digitalen oder nativen Prototypen.
5. Testen:
Die entwickelten Prototypen sollte nicht nur das Projektteam, sondern auch die Zielgruppe testen. Die Erkenntnisse aus den Tests fließen dann in die nächste Iterationsschleife ein. Der Prozess startet von neuem.
In der nächsten Iterationsstufe ist es möglich, die Problemstellung ggf. zu verfeinern oder zu redefinieren.
Vorteile von Kreativitätstechniken
Innovation gehört zur Zielsetzung vieler Unternehmen. Kreativitätstechniken sind ein mögliches Mittel, richtungsweisende Ideen zu generieren.
Sind Mitarbeitende in der Lage, diese Techniken anzuwenden, so können neue Ideen entstehen, die Produkte maßgeblich verbessern. Zudem kann es die interdisziplinäre Zusammenarbeit die Unternehmensdynamik stärken und ein besseres Verständnis für die einzelnen Bereiche hervorbringen.
Neben Design Thinking gibt es noch zahlreiche weitere sinnvolle Methoden:
- Brainstorming,
- 6-3-5 Methode,
- Kopfstandmethode und viele mehr.
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